Freitag, 16. Februar 2007

Gedanken über die derzeitige Situation des Pokerns

In dem letzten halben Jahr hat insbesondere das Onlinepokern aufgrund von staatlichen Beschlüssen enorm gelitten.

Am Freitag, den 13. Oktober 2006 hat die US Regierung das Unlawful Internet Gambling Enforcement Act unterzeichnet.
Für US-Bürger ist es nun nicht mehr möglich Überweisungen auf Onlinepokerhäuser zu machen. Die Häuser verlieren den größten Markt.
Neteller wird zur wichtigsten Instanz um Geld auf Pokerhäuser transferieren zu können. Das aber auch nur auf ein paar Häuser (hauptsächlich Pokerstars und Full Tilt Poker), da die meisten anderen sich vom US Markt zurückgezogen haben.

Am 18. Januar war dann schließlich auch Neteller gezwungen, keine Überweisungen mehr von US Bürgern auf Pokerhäuser durchzuführen.
Nun ist die Hürde für US Bürger tatsächlich sehr hoch, um in den Genuss des Online Gamblings zu kommen.


Wie bekommen wir die Auswirkungen zu spüren?

Was als erstes auffällt ist natürlich der Traffic auf den Tischen. Es sind weniger Tische zur Auswahl, was sich besonders bei den höheren Blinds bemerkbar macht.
Die Häuser haben teilweise über 50 % der Kunden verloren (z.B. PartyPoker von im Schnitt 9.000 gleichzeitig aktive Cash Game Spieler auf 4.000).

Insbesondere die schlechteren Spieler werden nicht mehr spielen, wenn sie ihre vertraute Methode zum Überweisen auf Pokerhäuser nicht mehr benutzen können.
Das heißt, dass sie das Geld noch verspielen werden, welches sie derzeitig auf den Häusern drauf haben und sie danach nicht mehr wieder sieht.
Auf kurz oder lang wird es nicht mehr so viele Fische geben.
Die Tische werden härter und Durchschnittsspieler, die vor der jetzigen Situation vielleicht noch gut was gewonnen haben, werden die neuen Fische.
Falls die dann auch verschwinden, wird es nur noch Sharks geben. Geld macht dann wohl nur noch das Haus.

Offenbar eine sehr schlechte Zukunft, die uns da bevorsteht.

Ein Glück, dass es aber noch andere wichtige Länder auf der Welt gibt, außer den USA :-)

Seitdem das DSF seit ca. einem Jahr Pokern ausstrahlt, geht hier in Deutschland eine Pokerwelle durchs Land, die ihresgleichen sucht.
Die Pokerhäuser haben dies erkannt und verlegen ihr Marketing in Richtung Europa. Das macht sich im Traffic bemerkbar.
Europa-ausgelegte Seiten, wie jetzt Partypoker und Everestpoker verspüren ein Trafficwachstum von fast 25 % innerhalb des letzten Monats.

Und wir befinden uns erst am Anfang der Welle. Europäische Spieler fangen erst so langsam an, Erfahrungen mit Onlinepoker zu bekommen.

Doch wie sieht hier die Zukunft aus?

In Europa ist Online Gambling derzeitig ein sehr brisantes und in der Politik viel diskutiertes Thema.
Neue Gestze und Regelungen müssen her, um Klarheiten in diesem Bereich zu schaffen.

Am 6.März wird das Placania-Urteil verkündet.
Dabei geht es um die Zulassung von grenzüberschreitendem Angebot von Sportwetten. D.h., dass z.B. ein britischer Sportwettenanbieter auch in einem anderen Land der EU seine Wetten anbieten darf.
Wird dem Antrag zugestimmt, so bedeutet "dies faktisch das Ende staatlicher Monopole".
Eine Folge könnte dann sein, dass Onlinepoker überall in der EU endlich legal ist. Dafür müsste ein Anbieter aber seinen Sitz in der EU haben.

Außer in Europa gibt es natürlich noch Riesenpotenzial in anderen Regionen der Welt, wie z.B. der asiatische Raum oder Russland.

Wir dürfen gespannt sein, was alles noch auf dem Markt passieren wird.
Hoffen wir, dass es eine rosige Zukunft für alle Pokerspieler werden wird!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

was hälst du denn von europäischen spielern? sind nicht deutsche gerade ganz andere spieler-typen, viel tighter? oder meinst du, man muss nur warten, bis die echten fische aufspringen